Gut gemeint ist das Gegenteil von gut

Ehe ich mich dem eigentlichen Thema widme, möchte ich was ganz Persönliches vorausschicken. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich diesen Blogbeitrag schreiben, geschweige denn Online-stellen sollte, zeigt er doch meine Schwäche, ja Ohnmacht exemplarisch. Ich habe mich dennoch dafür entschieden, weil ich hoffe, dass er langfristig etwas bewirkt.

 

Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) – man könnte auch sagen: die Stadt Wien – ist stets bemüht. In diesem Bemühen wurde vor einigen Jahren eine Mobbing-Beratung etabliert. Das ist gut, sehr gut sogar. Und das war meine Erfahrung mit der Mobbing-Beratungsstelle.

 

Von  2003 bis 2008 war ich in leitender Funktion in der Semmelweis-Frauenklinik. Dorthin gekommen war ich, nachdem das Geburtshaus Nussdorf ökonomisch nicht mehr lebensfähig war und die damalige Gesundheitstadträtin festgestellt hat, dass sie „für Nussdorf nichts tun könne“ aber mich fragte sie, “ob ich das (Anm.: das, wofür Nussdorf stand) für die Stadt machen könne“. Ich dachte, ich könne, bewarb mich und wurde ausgewählt. Ich hatte aber eine voreilige Rechnung gemacht. Ich hatte nämlich gedacht, dass Argumente überzeugen würden …….

In der Klinik gab es vor allem einen, Scientology-Mitglied, der wusste, wie man besonders innerhalb der Ärzteschaft Druck ausüben kann, um etwas nicht Genehmes zu verhindern. Meine Person stand für Frauenzentriertheit, für individuelle Schwangerschafts- und Geburtsbetreuung. Ich verstand und verstehe ÄrztInnen, Pflege und Hebammen als Dienstleister. Diesem Kollegen war ÄrztInnenzentriertheit das Wichtigste. Er passte teilweise raffiniert, teilweise durch Rohheit auf, dass niemand von seiner Linie abwich und so wurde durch sein Tun alles blockiert, weswegen ich an die Spitze der Klinik berufen worden war.

Er organisierte also eine erfolgreiche Blockade, indem er gegen meine Person mobbte. Nun wandte ich mich an die Mobbing-Beratungsstell. Ich erwartete kompetente Hilfe und bekam das Folgende. Angst hatte ich nämlich vor diesem Untam von Kollegen keine. Man hörte sich meine Darstellung an, bezweifelte kein Wort und empfahl mir, einen Brief an die Direktion zu schreiben und dabei werde man mir helfen. Das geschah………. und blieb ohne Erfolg. Man hätte halt Stellung beziehen müssen. ….

P.S.: das gilt übrigens auch für den Generaldirektor. Als ich ihm in einem persönlichen Gespräch das Problem schilderte, meinte er nur, dass jede Abteilung „so einen“ habe. Meinen Einwand, so einen nicht, nämlich einen bösartig Druck ausübenden, einen, der in Facharztausbildung befindliche Kolleginnen, die meine Ansprüche richtig und gut befanden, die aber auch von ihm abhängig waren, durch sein Verhalten zu Heulausbrüchen brachte ……… Diesen Einwand lies er nicht gelten und mich im Regen.

P.P.S.: nachdem ich nicht mehr in leitender Funktion war, hat die Betriebsrätin gemeint, dass es ein großer Fehler gewesen wäre, dass sie mich in dieser Sache nicht unterstützt hat. Ich habe diese Feststellung zu diesem Zeitpunkt als unnötig empfunden.

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