Europahymne ins Stadion

Vor rund 2 Jahren habe ich was Interessantes zur Kenntnis nehmen müssen. Und zwar war ich kurz hintereinander auf 2 Veranstaltungen. Die erste war eine Ordensverleihung an eine Bekannte, deren Leistung en mit einem Ehrenzeichen der Stadt Wien gewürdigt wurden. Die zweite war ein Fußballspiel. Ich geh gerne mit meinen Söhnen zu Länderspielen. Die interessante Entdeckung war, dass bei der Ordensverleihung selbstverständlich die Bundeshymne und danach die Europahymne gespielt wurden. Anders beim Ländermatch: da gab es nur die Bundeshymne.

Ich will jetzt keine EU-Debatte führen (wäre auch interessant). Eines erlaube ich mir schon: ich bin ein bedingungsloser Befürworter eines geeinten Europa und daher auch der EU. Nicht, dass ich nicht fände, dass manches schief läuft und dass ich nicht reichlich Verbesserungs- und Optimierungspotenzial sähe: aber die Grundidee ist in meinen Augen alternativlos. Aber zurück zu den Hymnen.

Wissend um die Bedeutung von Symbolen und daher auch für Hymnen (da gefällt mir übrigens eine supranationale und gar nicht blutrünstige besonders gut) habe ich mich an 2 verantwortliche Herren gewandt: 1. den damaligen Herrn Bundesminister für Sport, Norbert Darabos und 2. den Präsident des ÖFB Herrn Leo Windtner.
Ich erzählte die Geschichte und meinte, dass gerade Sportveranstaltungen und insbesondere ein Fußballländerspiel ein guter Platz wären „Freude schöner Götterfunken“ 2 Minuten einzuräumen und ein damit ein Zeichen zu setzen.

Die Antworten waren überraschend. Darabos Sekretär: eine interessante Idee, der Herr Minister werde sie aufgreifen und bei Gelegenheit zur Sprache bringen. Der ÖFB-Präsident argumentierte formal: es sei bei Länderspielen das Abspielen der Hymnen der beiden Nationalmannschaften vorgesehen – Punktum. Auf meine Reaktion, dass das Abspielen der Europahymne wohl nicht verboten sei, erfolgte keine Reaktion mehr.

Eine Zeitlang dachte ich mir, ist eh wurscht, ob die Hymne gespielt wird oder nicht. Das Lesen der Kronenzeitung letztens und der dortige Anti-EU Geifer brachte mich dazu, dieses Thema wiederaufzugreifen. Egal, ob die Leute es akzeptieren oder vielleicht pfeifen: Europa braucht bewusstseinsbildende Maßnahmen. Die Hymne ist wohl ein kleiner und möglicherweise auch nicht besonders wirkungsvoller Schritt, aber es geht einfach, kostet nichts und bewirkt vielleicht mittelfristig doch etwas.

Also wandte ich mich an den Herrn Bundespräsidenten, Dr. Heinz Fischer. Von dort kam eine Antwort eines seiner Mitarbeiter, in der in schönem Deutsch die NIchtkompetenz des Herrn Bundespräsidenten mitgeteilt wurde. Äh, wie bitte? Der Herr Bundespräsident darf sich dazu nicht äußern oder aktiv werden? Das glaub‘ ich einfach nicht. Der will dazu nichts sagen. Ich glaub’s einfach nicht. .

Zusammengefasst: 3x das Götzzitat auf fein.

Das war aber mehr als mein letzter Versuch erreichte. In diesem wandte ich mich an den Abgeordneten zum Europaparlament, Hannes Swoboda, seit Jänner 2012 Vorsitzender der Fraktion der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament. Er war mir aufgefallen, weil er auch gegen den Mainstream in der SPÖ prononciert europafreundliche Statements abgegeben hatte. Also dachte ich mir: der ist der Richtige. Naja, der Unterschied war: er hat gleich gar nicht geantwortet. Auch auf Nachfrage nicht.

Liebe Freunde und Ihr, die ihr meint, die EU ist mehr als unverständliche Gurkenkrümmungen, unsinnige Glühbirnenregeln, altes zerstörende Saatgutverordnungen, Großkonzerne favorisierende Freihandelsabkommen z.B. mit Nordamerika (die unbedingt in der geplanten Form verhindert werden sollten) dann macht Euch bitte die Mühe und geht auf https://www.facebook.com/#!/groups/186672918055659/ und unterstützt mein Anliegen. Es ist eine Kleinigkeit und dennoch mehr als nur ein Lied vor einem Spiel.

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